Interview mit Wina Sobernheim
Wie haben die Klient*Innen auf deine Methode der Akupressur reagiert?
Die Klient*Innen haben meist sehr interessiert reagiert und sie wollten wissen, wie diese Methode der Akupressur funktioniert und woher sie stammt. Klient*Innen welche ich mit dieser Methode behandelt habe, haben oft körperlich mittel bis stark auf ausgewählte Punkte reagiert. Somit konnte ich unterstützend die Energie vieler Klient*Innen in ein persönliches Gleichgewicht zurück bringen. Symptome minderten sich dadurch oder sie verschwanden komplett.
Interview
Du hast im Januar 2020 im Gesundheitszentrum Basel angefangen zu arbeiten. Zu Beginn war das Unternehmen noch unter dem Namen „Massage Basel“ bekannt. Wie war für dich der Einstieg in einem Betrieb, welcher zu Beginn noch nicht voll und ganz auf die neue KomplementärTherapie ausgerichtet war?
Mir ist bewusst, dass das Konzept der KomplementärTherapie noch sehr neu ist. Viele Praxen und Gesundheitszentren, wissen nur wage, was diese Ausbildung bedeutet. Die OdA KT, also die Organisation der Arbeit KT, sowie verschiedenste Verbände, arbeiten seit einiger Zeit daran, dieses neue Ausbildungsmodell bekannt zu machen. Dennoch ist es momentan schwer eine Anstellung zu finden in diesem Bereich. Daher arbeiten die meisten meiner Berufskolleg*Innen selbstständig.
Ich selbst habe mich an unzähligen Orten Beworben und leider meistens eine direkte Absage erhalten. Im Gesundheitszentrum Basel, wurde ich angehört und mein Arbeitgeber Samael Agreda, hat das Konzept der KomplemetärTherapie damals schon gekannt. Er arbeitet schon seit vielen Jahren auf der klassischen Massage und der Fussreflexzonenmassage. Nebenbei absolviert er jedoch ebenfalls eine neue vom Bund anerkannte Methode der Arzneimitteltherapie der Traditionellen Chinesischen Medizin.
Der Übergang von einem klassischen Massage-Betrieb bis zu dem Gesundheitszentrum, dass mein Chef und ich uns wünschen, braucht es Zeit und Geduld. Der Übergang erfolgt fliessend. Durch Blogbeiträge auf der Webseite und Erklärungen der Methoden, informieren wir unser wachsendes Klientel über die neuen Möglichkeiten zur Gesunderhaltung und Genesung. Auch vor einer ersten Therapiesitzung, klären wir über die jeweilige Methode auf, bevor wir uns der Behandlung zuwenden.
Was war ein grosser Erfolg für dich?
Der grösste Erfolg für mich, war es eine Berufung zu finden und jetzt darauf arbeiten zu dürfen. Es ist schön für Menschen da sein zu können und sie in ihrer Gesundheit und ihrem Wohlbefinden zu stärken. Ausserdem war es für mich natürlich auch ein riesen Erfolg, eine solch aufwändige und kostspielige Ausbildung abgeschlossen zu haben (lacht). Das Lernen hört zwar nie auf und Weiterbildungen sind in diesem Berufsfeld sehr wichtig. Dennoch ist ein grosser Meilenstein gesetzt und das erfüllt mich mit einer gewissen Zufriedenheit.
Du bist anerkannte Komplementärtherapeutin nach neustem Ausbildungsstandart. Was für eine Art Ausbildung ist das?
Die KomplementärTherapie ist eine neue vom Bund anerkannte Ausbildung für Therapeut*Innen. Sie dient dazu eine Vereinheitlichung der Kompetenzen von Therapeut*Innen in der Schweiz zu gewährleisten. Seit dem Herbst 2016 ist meine Schule, die Bio-Medica Fachschule für Massage in Basel, in welcher ich die Ausbildung absolviert habe, anerkannt für diese Ausbildung.
Später nach dem Branchenzertifikat kann man sich noch für die Höhere Fachprüfung in Bern anmelden. Dies ist freiwillig. Dazu benötigt man ein paar Jahre Berufserfahrung nach dem neuen Abschluss und es müssen eine bestimmte Anzahl Supervisionen durchgeführt worden sein. Vom Bund kann anschliessend ein Teil der Ausbildungskosten zurückgefordert werden.
Es gibt verschiedenste Schulen in der Schweiz, welche eine Ausbildung als Komplementärtherapeut*In anbieten. Wie war das für dich an deiner Schule?
Es gibt grundsätzliche Auflagen für jede therapeutisch-ausgerichtete Schule in der Schweiz. Auch die Schulen und die Lehrer*Innen müssen einen ständigen Prozess durchlaufen, um den wechselnden Anforderungen zu genügen. Da ich genau seit der neuen Anerkennung die Ausbildung angefangen habe, waren gewisse Abläufe noch nicht klar und so gab es manchmal etwas chaotische Situationen.
Ich bin mir aber sicher, dass dies ziemlich jeder therapeutisch-ausgerichteten Schule so ergangen ist. Laufend wurden noch Auflagen während der Ausbildung vom Komitee verändert. Das brachte vielen Student*Innen und auch den Schulen eine Unsicherheit.
Somit veränderten sich auch Kosten und ein paar meiner Mitstudent*Innen wurde das fortführen der Ausbildung erschwert.
Ich bin echt dankbar, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch bei meinen Eltern Zuhause gewohnt habe. Meine Eltern haben mich tatkräftig bei der Ausbildung unterstützt. Nebenbei habe ich in Teilzeit in einer Naturheilpraxis als Praxisassistentin gearbeitet, um auch einige Kurse selber finanzieren zu können.
Wie hast du die Anerkennung nach dem Abschluss deiner Ausbildung erlangt?
Nach dem Grundabschluss der Methode Akupressur hatte ich die Möglichkeit mich beim EMR, dem Erfahrungsmedizinischen Register, zu bewerben. Durch meine Registrierung beim EMR können Klient*Innen über die Zusatzversicherung in Alternativmedizin ihrer Krankenkasse, einen Teil der Behandlungskosten zurückerstattet bekommen.
Später nach dem Abschluss des Branchenzertifikats im Mai 2020, habe ich mich noch bei der Krankenkasse Visana registrieren lassen. Visana nimmt nicht Therapeut*Innen mit jedem Abschluss auf. Sie haben besonders hohe Ansprüche an Therapeut*Innen, welche sie in ihre Liste aufnehmen. Dazu zählen meist KomplemetärTherapeut*Innen KT und Alternativmediziner*Innen AM.
Quellen:
Bio Medica Basel
OdA KTEMR
Visana
Gesundheitszentrum Basel