Akupunktur ohne Nadeln
Simpel ausgedrückt ist die Akupressur, Akupunktur ohne Nadeln. Die Akupressur ist aus Überlieferungen etwa 4‘000 Jahre alt. Aus einer etwas späteren Zeit, fand man die ersten Nadeln aus Bambus und einige Jahrhunderte später auch Nadeln aus Metall. Zuerst verwendeten die Menschen also ihre Hände als Instrument zur Gesunderhaltung und Entspannung. Später entwickelten sie Werkzeuge und verfeinerten diese.
Bis heute halten sich beide Methoden in China und im Rest der Welt als therapeutisches Mittel. Beide Therapien können für Behandlungen derselben Symptome angewendet werden. Weder das Eine noch das Andere sind besser oder schlechter. Der Akupresseur*in drückt dort die Punkte, wo der Akupunkteur*in eine Nadel setzt.
Klar gibt es aus jahrhundertelanger Forschung, Erkenntnisse über Unterschiede in der Wirkung. Das Prinzip der Wirkung auf den Körper ist jedoch das Selbe. In der Praxis unterscheiden sich hingegen die Abläufe der Behandlungen voneinander. Die Akupressur wird oft mit Tuina-Massage-Griffen kombiniert und das Drücken eines Akupressur-Punktes alleine stellt schon einen Tuina-Griff dar.
Bei der Akupunktur, werden je nach Symptomen und nach der Befragung, Punkte beziehungsweise Punktekombinationen definiert, welche gestochen werden. Da die Akupunktur invasiv ist, muss ein Akupunkteur*in genau wissen in welchem Winkel und in welcher Tiefe gestochen werden darf. Das Desinfizieren der betroffenen Stellen kommt dabei hinzu. Bei der Akupunktur kann es vorkommen, dass ein Punkt etwas blutet. Dieser Effekt kann auch gewollt hervorgerufen werden. Bei der Akupressur darf es nie bluten. Beide Methoden sollten nie wirklich schmerzhaft sein!
Die Akupressur ist nicht invasiv. Die Aktivierung eines Punktes erfolgt durch die Druckintensität und den Winkel von Finger, Hand oder Ellenbogen. In der Akupressur werden Punkte geknetet und auf verschiedene Art und Weise durch die Richtung der Bewegungen aktiviert. Die Punkte werden nicht länger als eins bis zwei Minuten gedrückt. In der Akupunktur bleiben die Nadeln etwa 15 Minuten in der Haut und entfalten so ihre tiefe Wirkung. Eher selten werden hier im Westen die Nadeln in der Haut bewegt oder herumgedreht.
Treffe ich als Akupresseurin einen Punkt genau, und besteht ein Bedarf auf Seiten des Körpers des Klienten*in, reagiert dieser mit einem Qi-Gefühl. Die Energie, welche dabei aktiviert wird, kann ein leicht schmerzliches Gefühl auslösen. Es kann sich jedoch auch auf eine ganz andere Weise zeigen. Zum Beispiel als ein warmes, sich ausbreitendes Gefühl oder als ein Kribbeln.
Die Wahrnehmung jedes Menschen ist einzigartig. Deshalb sollten Sie verschiedene Methoden für sich ausprobieren und entscheiden, was für Sie persönlich eine stärkere Wirkung erzielt.